Willkommen beim Ausstellungsprojekt:
„Marginalisiert und dennoch stark. Die Frauen im Stammbaum Jesu (Mt 1,1-17)“
„Buch des Ursprungs Jesu Christi, des Sohnes Davids, des Sohnes Abrahams: Abraham zeugte den Isaak, Isaak zeugte den Jakob, Jakob zeugte den Juda und seine Brüder. Juda zeugte den Perez und den Serach mit der Tamar.
Perez zeugte den Hezron, Hezron zeugte den Aram, Aram zeugte den Amminadab, Amminadab zeugte den Nachschon, Nachschon zeugte den Salmon. Salmon zeugte den Boas mit der Rahab.
Boas zeugte den Obed mit der Rut. Obed zeugte den Isai, Isai zeugte David, den König. David zeugte den Salomo mit der Frau des Urija.“ (Mt 1,1-6)
Über uns.
Willkommen bei dem Ausstellungsprojekt Marginalisiert und dennoch stark. Die Frauen im Stammbaum Jesu.
Die Ausstellung ist ein Projekt der Katholischen Gemeinde St. Johannis der Evangelist und der evangelischen Kirchgemeinde Petri-Johannis.
Informationen zum Ausstellungsthema und dem Begleitprogramm der Ausstellung finden Sie hier.
Das Thema
Der Einstieg ins Matthäusevangelium über den Stammbaum Jesu ist keinesfalls leicht. Was auf den ersten Blick als herkömmliche, Männerdominierte Genealogie erscheint, entpuppt sich auf dem zweiten Blick als geniale theologische Konstruktion. Die Ahnenreihe Jesu hat keinen historischen Anspruch, sondern ist eine Vorschau auf das, was den Leser im Evangelium des Matthäus erwartet: Die Geschichte eines ungewöhnlichen Mannes – Gottes Sohn –, der gesellschaftliche Konventionen bricht, sich an den Rand gedrängten Gruppen zuwendet und Gemeinschaft stiftet. Die neben Maria im Stammbaum Jesu genannten Frauen Tamar, Rahab, Rut und Batseba sind dafür ein Beispiel par excellence. Ingeborg Kruse charakterisiert sie in ihrem Werk „Unter den Schleier ein Lachen“ so:
Ihr seid unheilig, Sünderinnen unbekannter Herkunft, niemand von euch hat einen ordentlichen Stammbaum nachzuweisen. Außerdem seid ihr allesamt Heidinnen und gehört zu den Feinden des Gottesvolkes. Eure Namen fallen neben den Namen der vielen frommen Männer und Urväter im Geschlechterregister Jesu wirklich aus dem Rahmen (1986, 148).
Die Nennung der Frauen als Vorfahrinnen Jesu ist damit ein Skandal.
Aktuelle Veranstaltungen
Am 20.11.2024 wird die Ausstellung im Dom Peter und Paul in Zeitz um 19.00 Uhr eröffnet. Paula J. Greiner-Bär hält dazu den Eröffnungsvortrag mit dem Thema: Kindheitserzählungen Jesu in den Evangelien. Zu sehen ist die Ausstellung vom 20.11.2024 bis zum 26.12.2024. Geöffnet ist der Dom zu den unten angegebenen Zeiten.
Öffnungszeiten des Doms
Mo-Di | Geschlossen |
Mi-Fr | 13.00-15.00 Uhr |
Sa-So (aller 14 Tage, an den ungeraden Wochenenden) | 13.00-15.00 Uhr |
Einen Einblick in das aktuelle Begleitheft zur Ausstellung finden Sie hier. Auf Nachfrage erhalten Sie das ganze Heft kostenfrei.
Aktuelles Heft
- Dubios oder nur aus dem Rahmen gefallen? Die Frauen im Stammbaum Jesu (Cornelia Aßmann)
- Verschleiert. Anonym. Unkenntlich – Tamar (Cornelia Aßmann)
- Rahab – Prostituierte. Landesveräterin. Opfer?! (Julia Lorenz)
- Rut – Eine starke Frau (Vanessa Niedlich)
- David und Batseba. Romantische Liebesgeschichte oder Skandal? (Salomé Meisel)
- Maria Magdalena – Begleiterin. Geliebte. Jüngerin (Anna Lena Nixdorf)
- Zwischen Hildegard von Bingen und Philippa Rath. Die katholische Kirche im Wandel (Anna Mühlhäuser)
- Mit Illustrationen von Anna Salzmann
Vergangene Hefte
- Namhafte Frauen im Stammbaum Jesu, S. 3-4 (Cornelia Aßmann)
- Mehr als Quotenfrauen im Stammbaum Jesu, S. 5-9 (Paula J. Greiner-Bär)
- Tamar – Eine Frau schreibt Geschichte, S. 10-12 (Cornelia Aßmann)
- Bauernopfer, Ehebrecherin oder Intrigantin? Batsebas Gang durch die Bibel und die Literatur, S. 13-15 (Jannis Nieghorn)
- Batseba im Spiegel von Film, Kunst und Musik, S. 17-20 (Cornelia Aßmann)
- Rahab – Prostituierte, Wirtin, erste Proselytin?, S. 21-24 (Elisa Hahn)
- Ruth und eine neue Perspektive, S. 25-28 (Esther Pauls)
- Marginalisiert und dennoch stark. Frauen in der Kirche, S. 29-32 (Alisa Marquardt)
- Mit Illustrationen von Jette Hollmann, Marlene Paul und Rebekka Wagner
Impressionen vergangener Ausstellungen
30.11.2023 bis 20.01.2024 Petrikirche, Freiberg / Sa.
Bericht über die Ausstellung in der Petrikirche vom 30.11.2023 bis zum 20.01.2024
Dass Maria und Josef genauso zur Weihnachtsgeschichte gehören wie das Jesus-Kind, ist allseits bekannt. Doch was hat Judas Schwiegertochter Tamar, die Prostituierte Rahab, die Moabiterin Rut und die Ehebrecherin Batseba mit Advent und dem neugeborenen Messias zu tun? Dieser Frage widmete sich eine Bibelausstellung in der Petrikirche in Freiberg vom 30.11.2023 bis zum 06.01.2024. Ausgerichtet wurde die Ausstellung von der kath. Pfarrei St. Johannis d. Evangelist in Kooperation mit der ev.-luth. Kirchgemeinde Petri-Johannis im Gedenken an Frau Dr. Erika Sontag. Die in der Ausstellung gezeigten Faksimiles sind eine Schenkung der Verstorbenen an die kath. Gemeinde.
Neben der eindrücklichen Josua-Rolle und großen Folianten, die den Stammbaum Jesu im ersten Kapitel des Matthäusevangeliums präsentieren, gibt es zahlreiche Angebote für Jung und Alt, sich mit den Frauen aus dem Stammbaum Jesu – Tamar, Rahab, Rut und Batseba – auseinanderzusetzen. Als lebensgroße Figuren berichten die Frauen über ihr ungewöhnliches Schicksal. In verschiedenen Hörstationen kommen sie selbst zu Wort, ob in Gedichten oder Balladen des 20. Jh. Mit diesen Texten zeigt sich, dass die Frauen keine Unbekannten sind, denn zumindest fanden sie in der Literatur Verehrung. Darüber hinaus gibt Rahab persönlich ein Interview und die Stadtgöttin Jerichos erklärt die Josua-Rolle aus dem 9./10. Jh.
Studierende der Universität Erfurt erstellten Postkarten, Broschüren etc. Andere Frauen und Männer ließen mit ihren Stimmen in Audiostationen, das Thema lebendig werden. Zu intensiven Diskussionen über das Ausstellungsthema luden die Vorträge von Barbara Feichtinger, Prof. Dr. Hildegard König und Dr. Ulrike Uhlig ein. Die Vorträge ergänzten das Ausstellungsprogramm ebenso wie das Mysterienspiel Sein Name wird sein: Gott mit uns. Aufgeführt wurde es am 10.12.2023 durch eine Laienspielgruppe der Gemeinde St. Antonius.
Bischof Heinrich Timmerevers besichtigte am 08.12.2024 die Ausstellung im Rahmen der Visitation und war zu Gast bei dem Vortrag Witwen-Schicksal in der Antike: Notizen zu biblischen und frühchristlichen Texten von Frau Prof. König. Zeitgleich mit ihm gastierten 26 Studierende der Universität Erfurt, die im Rahmen einer Exkursion die Ausstellung erkundeten.
Dass katholische und evangelische Christinnen und Christen in einer Stadt wie Freiberg, die zum Diasporagebiet gehört, hineinwirken und ihren Glauben sichtbar machen können, zeigen die Besucherzahlen (996). Aufgrund vermehrter Nachfrage wurde die Ausstellung bis zum 20.01.2024 verlängert. Die öffentliche Aufmerksamkeit, die das Projekt erfuhr, schlägt sich in Radiobeiträgen (MDR und Hit-Radio RTL) und einem Fernsehbeitrag des MDR nieder.
Die Ausstellung auf dem 103. Katholikentag in Erfurt
Auf dem 103. Katholikentag in Erfurt wurde ein Teil der Ausstellung noch einmal präsentiert. In den drei Tagen, die sie zu sehen war, fanden 618 Katholikentagsbesucherinnen und -besucher in das ev. Augustinerkloster. Als Gäste begrüßten wir u.a. Nuntius Nikola Eterović und Phillipa Rath OSB.
Informationen zur Ausstellung.
An dieser Stelle finden Sie Informationen zu den biblischen Frauenfiguren: Tamar, Rahab, Rut, Batseba, Maria. Ebenso erhalten Sie eine kleine Übersicht zu den Ausstellungsobjekten sowie den Arbeitsschwerpunkten und Zielen des Projekts.
Die Protagonistinnen
Tamar (hebr. tāmār = Dattelpalme), der Schwiegertochter des Juda, droht nach dem Tod ihres zweiten Mannes das Dasein einer kinderlosen Witwen. Mit einer List gelingt es Tamar, trotz der durch den Schwiegervater verhinderten Leviratsehe, Söhne zu gebären und so den Fortbestand des Stammes Juda zu sichern.
Der Mut Tamars und ihre Klugheit mit der sie sich selbst zu ihrem Recht verhilft, inspirierte auch Thomas Mann, der ihr in seiner Roman-Tatralogie Josef und seine Brüder (1933-1943) ein ganzes Kapitel widmet.
Die in Jericho lebende Prostituierte Rahab (hebr. rāhiāv = Er [Gott] hat [den Mutterleib] geöffnet), ist biblisch betrachtet keine Outsiderin aufgrund ihres Berufs sondern weil sie zur Landesverräterin wird. In weiser Voraussicht verhilft sie den israelitischen Kundschaftern zur Flucht. Nimmt ihnen aber im Gegenzug das Versprechen ab, dass bei der Eroberung Jerichos sie und ihre Familie verschont bleiben.
Der „rote Faden“ ist dabei das vereinbarte Zeichen des Schutzes. Nicht umsonst nennt Wilhelm Wilms seine Meditations-, Gebets- und Liedersammlung, dass sich insbesondere den Frauen im Stammbaum Jesu widmet: roter fade glück: lichtblicke (1979).
Rut (moabitisch = Labsal) entschließt sich nach dem Tod ihres Mannes mit ihrer Schwiegermutter Noomi nach Bethlehem zurückzukehren. Dort gilt Rut nicht nur als Fremde, sondern durch ihre moabitische Herkunft ist sie auch Angehörige eines Feindvolkes Israels. Trotz der problematischen Abkunft gelingt ihr die Integration in das Volk Israel, sodass sie durch ihre Ehe mit Boas sogar zur Großmutter König Davids wird. Die aufopfernde Hingabe Ruts gegenüber ihrer Schwiegermutter umschreibt Rose Ausländer in ihrem Gedicht Ruth (1977-1979) mit den Worten:
Wenn die Gespräche I verstummen I Wind die Spreu entführt I liest Ruth Ähren auf I mit klugen Fingern.
König David wirft seinen Blick auf die schöne Batseba (bat šæba‘ = Tochter der Fülle). Der davidische Blick ist für sie schicksalshaft, denn aus ihm resultieren Ehebruch und Gattenmord. In der Rezeption wird Batsebas Rolle in dieser Serie von Gewalttaten ambivalent gesehen. Die Zweifel an ihrer Integrität rühren auch daher, dass sie mittels Intrige ihren Sohn Salomo zum Nachfolger Davids und König über Israel erhebt. Stefan Heym kommt in seinem König David Bericht (1972) zu dem vernichtenden Urteil:
Da war sie wieder, Bath-sheba, die Frau des Uria: kein Wässerchen konnte sie trüben, aber auf der Spitze ihrer Zunge saß der Tod.
Maria (Ableitung vom hebr. mirjām, griech. Mariam = Geliebte oder Widerspenstige) die Mutter Jesu ist die prominenteste Frau der vier Evangelien. Matthäus lässt den Stammbaum Jesu wie folgt enden: „Jakob aber zeugte Josef, den Mann Marias, von welcher Jesus geboren wurde“ (Mt 1,16). Marias Mutterschaft wird exponiert und drängt die Ziehvaterschaft Josefs in den Hintergrund. Maria mit dem Kind ist ein immer wiederkehrendes Motiv in Kunst und Literatur.
Wolfgang Borschert umschreibt mit dem weihnachtlichen Bild, die Nöte und kleinen Glücke vieler Familien der Nachkriegszeit in seiner Kurzgeschichte Die drei dunklen Könige (1946).
Exponate
Faksimiles
- Codex Vaticanus Palantinus Graecus (Josua Rolle). Cod. Vat. Palat. gr. 431 (Biblioteca Apostolica Vaticana). Geschrieben in Griechisch (10. Jh.) (Pergament).
- Buch der Bilder von Pacino di Bonaguida (Bilderhandschrift). MS M.643 (Morgan Library & Museum). Illsutriert durch Pacino di Bonaguida und seine Werkstatt (1320-1330) (Pergament).
- Stundenbuch des Herzogs von Bedford. MS Add. 18850 (The British Library). Geschrieben in Latein und Französisch (1410-1415) / illustriert (1415-1430) (Pergament).
- Liber Precum. Ms. Lat.O.v.l.206 (Russische Nationalbibliothek). Stundenbuch geschrieben in Latein (1480-1490) / illustriert durch Meister des St. Petersburger Liber precum.
- Van Damme Stundenbuch. MS M.451 (Morgan Library & Museum). Geschrieben in Latein von Antonius van Damme (1514) / illustriert von Simon Bening (Ghent-Brügger Schule).
- Bußgebetbuch von Albrecht Glockendon für Johann II. von Pfalz-Simmern. Clm 10013 (Bayerische Staatsbibliothek). Geschrieben in Latein (1532/1533) / illustriert von Albrecht Glockendon der Jüngere.
- Merian-Bibel (Kupferbibel). Ausst. 303 (Stadt- und Universitätsbibliothek, Frankfurt a.M.). Geschrieben in Deutsch (1630) / illustriert von Matthäus Merian.
- Bibel der Barmherzigkeit. Revidierte Einheitsübersetzung mit 350 Nachdrucken mittelalterlicher Buchmalerei (2016). Sonderausgabe zur Ausrufung des Jahres der Barmherzigkeit 2016 durch Papst Franziskus.
Ziele und Arbeitsschwerpunkt
Einladend
Lokal
Sichtbar
Die Ausstellung bietet ein niederschwelliges Bildungsangebot für ein plurales Publikum. Sie wendet sich an konfessionell Gebundene sowie an nichtkonfessionell, kulturell interessierte BesucherInnen. Ziel ist die Vermittlung bibelkundlicher Wissensbestände, denn je „besser man die Bibel kennt, desto besser versteht man unsere Kultur“ (Michael Nüchtern).
Dazu wird über die Frauenfiguren Tamar, Rahab, Rut, Batseba und Maria ein personalisierter Zugang zu den Texten des Alten und Neuen Testaments geschaffen. Die Ausstellung verknüpft sozial- und religionsgeschichtliche Fragestellungen mit aktuellen Debatten über Fragen des menschlichen Zusammenlebens. Eine Aktualisierung finden die Texte darin, dass ihre literarische Rezeption beleuchtet wird.
Das Projekt findet im Gedenken an die Freibergerin Dr. Erika Sontag statt, die zahlreiche der ausgestellten Faksimiles stiftete. Zeit ihres Lebens engagierte sie sich im städtischen und kirchlichen Bereich. Daher strebt die Ausstellung an einen kulturellen Beitrag in der Stadt Freiberg zu leisten.
Ziel ist es durch die Zusammenarbeit mit städtischen und regionalen Institutionen neue Kooperationen einzugehen. Inhaltlich werden Autoren und Autorinnen aus Chemnitz und dem Chemnitzer Umland vorgestellt, die sich mit den biblischen Frauenfiguren beschäftigen. Indem die Ausstellung als Wanderausstellung für interessierte Gemeinden zur Präsentation in Selbstregie konzipiert wird, werden die vorgestellten Persönlichkeiten überregional bekannt gemacht.
Die Outsiderpositionen Tamars, Rahabs, Ruts, Batsebas und Marias lenken den Blick auf die Gegenwart. Fragen des Zusammenlebens zwischen den Generationen, sexualisierte Gewalt gegen Frauen und Männer, den Umgang mit den Fremden etc. machen auf aktuell marginalisierte Gruppen aufmerksam. Durch die Frauen und ihre Geschichten soll diesen Gruppen eine Stimme verliehen werden.
Eine Randposition nehmen im Diasporagebiet auch christliche Gemeinschaften und Kirchen ein. Durch die ökumenische Zusammenarbeit gelingt es den projekttragenden Gemeinden im Raum Freiberg sich zu engagieren und sichtbar zu machen.
Kontakt.
Sie finden die Ausstellung im Dom St. Peter & Paul in Zeitz (Schlossstrasse 7, 06712 Zeitz).
Für weitere Fragen kontaktieren Sie uns per Email (FrauenBibel_info@t-online.de) oder telefonisch unter der Nummer 0157 7757 8237.
Die Akteure hinter den Kulissen
Das Ausstellungsprojekt findet im Gedenken an die verstorbene Freibergerin Dr. Erika Sontag statt. Die den Kirchgemeinden St. Johannis der Täufer und Petri-Johannis eng verbunden war. Beide Gemeinden verantworten die Ausstellung gemeinsam.
Das Projektteam dankt an dieser Stelle allen Förderern und KooperationspartnerInnen.
Die Stifterin
Die Stifterin Frau Dr. Erika Sontag wurde im August 1932 in Leipzig geboren. Ihr Leben war geprägt von einer kritischen Auseinandersetzung mit politischen Systemen. Sie selbst erzählte von einem Schauprozess gegen sie zu DDR-Zeiten. Mit außerordentlichem Durchhaltevermögen setzte sie trotz allem ihren Weg an der Bergakademie Freiberg fort bis hin zu ihrer Promotion und Dozententätigkeit.
Mit der gleichen Akribie widmete sie sich auch ihrem Glauben. Zunächst war sie aktiv in der evangelischen Studentengemeinde und nach ihrer Konversion in der katholischen Pfarrei zu Freiberg. Ihr persönlich christlicher Alltag war erfüllt von tiefer Frömmigkeit und ökumenischer Offenheit. Durch ihr großes Engagement war sie ein geachtetes Mitglied der katholischen Pfarrgemeinde St. Johannis der Evangelist Freiberg.
Nach einem langen, wechselvollen Leben starb Dr. Erika Sontag im Februar 2022.
Ihre Sammlung der Faksimiles religiös-historischer Schriften vermachte sie ihrer geliebten Freiberger katholischen Heimatgemeinde. Sie bilden eine Grundlage für diese Ausstellung.
Pfr. Matthias Kocner
Die Projektträger
Katholische Pfarrei St. Johannis der Evangelist
Aus der einst hölzernen Kapelle (1162) entstand 1272 ein steinernes Gotteshaus. Dieses diente dem 1224 errichteten Johannis-Hospital als Hospitalkirche.
Im 30jährigen Krieg wurde die Kirche gänzlich zerstört und innerhalb von 18 Jahren neu errichtet. Die ehemalige Silbermannorgel wurde in den Dom St. Marien umgesetzt, als man das Gebäude aufgrund baulicher Mängel 1937 sperrte. 1952 kaufte die katholische Gemeinde das Objekt und begann mit langjährigen Sanierungen, die sie erst 1996 abschloss. Seit 1998 ist sie nun Pfarrkirche.
Weitere Informationen finden Sie hier:
Katholische Pfarrei Freiberg / Sachsen (katholische-kirche-freiberg.de)
Evangelische Kirchgemeinde Petri-Johannis
Im Herzen der Altstadt Freibergs liegt die Petrikirche. Die Kirche ist Teil des Weltkulturerbes ‚Montanregion Erzgebirge/Krušnohoří‘. Als Stadt- und Bürgerkirche zeugt sie von der engen Verbindung von Bergbau und Hüttenwesen mit dem christlichem Glauben.
Der Innenraum der Kirche besticht durch die modern anmutende Ausgestaltung Friedrich Press, die er von 1974 bis 1986 vornahm. Von der Glaswand aus blickt auf den Altar „Der wiederkommende Christus als Weltenherrscher“. Auf der Rückseite – in den Ausstellungsraum – sieht dagegen Christus als leidender Gottesknecht („Der letzte Schrei“).
Weitere Informationen finden Sie hier:
Evangelisch-Lutherische Kirchgemeinde Petri-Johannis Freiberg (petri-johannis-freiberg.de)
Projektleitung & Gestaltung
Cornelia Aßmann, Dr. theol.
Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Professur f. Exegese und Theologie des Alten Testaments der Katholisch-Theologischen Fakultät, Universität Erfurt
Paula Greiner-Bär, Mag. Theol.
Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Professur f. Exegese und Theologie des Neuen Testaments der Katholisch-Theologischen Fakultät, Universität Erfurt
Inga Maria Schütte, Mag. Theol.
Wissenschaftliche Referentin der Frauen- und
Gleichstellungsbeauftragten an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt
Förderer & Kooperationen
Dieses Projekt wird gefördert von:
- AGENDA
- Bistum Dresden-Meißen
- Bonifatiuswerk
- Gleichstellungs- und Familienbüro der Universität Erfurt
- Evangelisch-Lutherische Landeskirche Sachsen
Weitere Kooperationen
Schlosss & Park Pillnitz
Derzeit kooperiert das Projekt mit der Staatlichen Schlösser, Burgen und Gärten Sachsen gemeinnützigen GmbH, Schloss & Park Pillnitz. Im Schlosspark geben Informationstafeln Auskunft über die Bedeutung von Pflanzen in biblischen Erzählungen, in der Symbolsprache und ihre Nutzungsmöglichkeiten. Von den ca. 115 in der Bibel erwähnten Pflanzen können Sie im Schlosspark eine Auswahl in natura betrachten. Neben Kübelpflanzen wie der Dattel, dem Granatapfel, dem Johannisbrotbaum und vielen mehr, sind dauerhaft Bäume wie die Kermeseiche oder die Zeder zu sehen. Saisonal bedingt sind von Juni bis September auch einjährige Pflanzen sichtbar wie die Gerste, die Hirse, die Linse usw.
Museum für Sächsische Volkskunst
In Zusammenarbeit mit dem Museum für Sächsische Volkskunst (Staatliche Kunstsammlungen Dresden) finden halbjährlich in der Oster- und Weihnachtszeit öffentliche Vorträge statt.
Am 1. April findet um 11.00 Uhr ein Vortrag zum Thema „Vom Ysopzweig und Osterlämmern“ statt. Weitere Informationen finden sie hier.